Innovation in Serie
- Fotos: BPW
- Datum: 05.04.23
Nachhaltige Vorteile
Im Mittelpunkt stand und steht immer das Ziel, richtungsweisende Achsen und Fahrwerkssysteme für die gezogenen Einheiten von Nutzfahrzeugen zu entwickeln, die Flottenbetreibern und Fachwerkstätten nachhaltige Vorteile bringen – wirtschaftlich ebenso wie ökologisch. Dazu legt BPW seit jeher einen starken Fokus auf die Produktentwicklung, bis hin zu selbst entwickelten Prüfständen.
Das zurzeit rund 80-köpfige Entwicklungsteam arbeitet an mehreren Entwicklungsprojekten gleichzeitig. Dabei hat sich der Weg von der Idee zum serienreifen Produkt in den Jahrzehnten permanent verändert: Noch vor drei Jahrzehnten standen Entwicklungsingenieure in weißen Kitteln an großen Zeichenbrettern und brachten ihre kreativen Leistungen per Bleistift aufs Papier. Zuvor hatte man sogar noch Tusche und Pergament benutzt. Die Erfolgschancen neuer Ideen ließen sich damals nur in teuren und aufwendigen Fahrversuchen nachweisen.
Hinter jeder Idee steckt ein Entwicklungsaufwand, dem der Patentschutz Rechnung trägt.
Freiraum für Kreativität und Erfindergeist
Inzwischen hat die Digitalisierung die Entwicklungsarbeit grundlegend neu definiert: Mit dreidimensionaler Zeichensoftware und Simulationsprogrammen lassen sich die zu erwartenden Ergebnisse schon im Vorfeld sehr genau berechnen. Die Frage nach den Erfolgsaussichten konstruktiver Ideen kann man dank der heutigen Hilfsmittel also schon frühzeitig beantworten. Somit haben die Ingenieurinnen und Ingenieure viel Freiraum für Kreativität und Erfindergeist.
Auch wenn sich eine genaue Zahl heute kaum noch ermitteln lässt: An die 2.000 Patente nahmen in 125 Jahren ihren Ursprung in Wiehl. Der Patentschutz läuft jeweils nach 20 Jahren aus – derzeit hält BPW 120 gültige Patente in Europa und darüber hinaus. Durchschnittlich zehn neue kommen pro Jahr hinzu. Zuletzt hat BPW mit der ECO Disc TS2 ein völlig neuartiges Konzept für Trailerscheibenbremsen umgesetzt, das die speziellen Bremsanforderungen von Lkw-Anhängern und -Aufliegern berücksichtigt.
Branchenstandards setzen und neue Technologien etablieren
Selbstverständlich werden auch patentierte Produkte weiterentwickelt, nicht selten spiegelt sich dies sogar in Folgepatenten wider. Andere Innovationen sind so ausgereift, dass sie auch nach Jahrzehnten nahezu unverändert produziert werden – nicht nur von BPW selbst, sondern nach Ende des Patentschutzes auch von anderen Marktteilnehmern. Auf diese Weise ist es BPW oft gelungen, Branchenstandards zu setzen und neue Technologien in der Fahrwerkstechnik zu etablieren. Ein Beispiel ist das Prinzip des geteilten Luftfederkolbens: Die Idee entstand, um das Einklemmen von Rollbälgen der Luftfederung zu verhindern, das häufig beim Absetzen von Aufliegern durch Bahnverladekrane auftrat. Nach Ablauf des Patentschutzes haben große Wettbewerber auf diese Technologie umgeschwenkt. Das Produkt mit der Erfahrung und dem Know-how von zwei Jahrzehnten gibt es aber weiterhin nur von BPW.
20 Jahre Exklusivrechte an der Entwicklung
„Hinter jeder Idee steckt ein Entwicklungsaufwand, dem der Patentschutz Rechnung trägt”, erklärt Michael Schwarz, Leiter Patent- und Markenrecht bei BPW. „Ein Patent garantiert uns für 20 Jahre die Exklusivrechte an der Entwicklung. Ohne diese Exklusivität könnte es kaum umfangreiche Entwicklungsprojekte geben, denn die sind in der Regel sehr teuer, und die Kosten müssen durch die Neuheit wieder eingespielt werden.“