Alles eine Frage des Drucks
- Fotos: Riget Transport
- Datum: 10.01.23
Wenn es um die Optik seiner Zugmaschinen und Trailer geht, macht Leif Riget keine Kompromisse: Aufwendige und detailreiche Airbrush-Lackierungen sorgen für einen unverwechselbaren Blickfang – seine Fahrzeuge zeigen bekannte Filmfiguren und Stars. Ebenso viel Wert legt der Transportunternehmer auf Faktoren wie Sicherheit und Nachhaltigkeit. Deshalb war er sofort begeistert, als er erfuhr, dass seine Spedition als eine der ersten in Dänemark das AirSave-Reifendruckregelsystem verwenden darf.
Hohe Belastungen im Tagesbetrieb
Die Tankauflieger von Riget Transport ApS haben buchstäblich schwer zu tragen: Seit seiner Gründung im Jahr 2006 ist das Unternehmen auf Gülle- und Chemietransporte spezialisiert. Im landwirtschaftlichen Bereich sind Offroad-Passagen keine Seltenheit. Sie beanspruchen Achsen und Reifen der Fahrzeuge, bei denen Laufleistungen zwischen 170.000 und 180.000 Kilometern pro Jahr üblich sind. „Wenn es zu außerplanmäßigen Stillständen kommt, bedeutet das eine empfindliche Störung der geplanten Abläufe“, unterstreicht Leif Riget.
Ein Reifenschaden kann bedeuten, dass uns ein kompletter Arbeitstag verloren geht.
Deshalb überrascht es nicht, dass der Transportunternehmer seit jeher auf einen jederzeit einwandfreien Zustand der Technik achtet. So hält er beispielsweise sein Fahrerteam dazu an, regelmäßig händisch den Reifendruck zu kontrollieren und schriftlich zu dokumentieren. Diese vorbeugende Maßnahme gibt zwar ein gewisses Maß an zusätzlicher Sicherheit, ist aber jeweils nur eine Momentaufnahme und nimmt Zeit in Anspruch. Deutlich bequemer, einfacher und auch zuverlässiger ist eine permanente automatische Kontrolle sowie Steuerung der Reifen.
Permanente Überwachung und Steuerung
Schließlich können bereits minimale Druckverluste teuer werden. Ein Reifenschaden bedeutet für Riget Kosten in Höhe von rund 10.000 dänischen Kronen, das sind etwa 1.300 Euro. „Doch das sind nur die akuten Kosten. Eventuell ist zusätzlich noch die Felge beschädigt. Und es kommen Folgekosten durch die ungeplanten, oft mehrstündigen Stillstände dazu – vom Sicherheitsaspekt gar nicht erst zu reden“, berichtet der Unternehmensinhaber. „Wenn wir sehr viel Pech haben und die Schadensbehebung an der Straße länger dauert, besteht das Risiko, dass gar keine Fahrzeit mehr bleibt und somit ein kompletter Arbeitstag verloren geht.“
Deshalb wurde Leif Riget direkt hellhörig, als ihm sein langjähriger Geschäftspartner Sune Boelskifte, Technical Manager beim dänischen Trailerhersteller VM Tarm a/s, erstmals vom AirSave System von BPW berichtete. Diese Lösung überwacht den Reifendruck nicht nur ständig, sondern stellt ihn bei Bedarf über eine Booster Control Box auch automatisch auf das gewünschte Niveau ein. Bei größeren Druckabweichungen, die auf einen Reifenschaden hindeuten, informiert eine Warnlampe den Fahrer oder die Fahrerin umgehend. Bevor es zu Folgeproblemen kommt, kann er oder sie somit noch rechtzeitig eine Werkstatt ansteuern, statt unterwegs liegen zu bleiben.
Risiken durch zu geringen Reifendruck verhindern
Riget war sofort daran interessiert, das System im Alltagsbetrieb anzuwenden. „Wir haben schon oft erlebt, dass Fahrerinnen und Fahrer mit einem zu einem geringen Reifendruck nach Hause kamen. Wenn wir dieses Risiko und die damit verbundenen Kosten mit dem neuen System ausschließen oder verringern können, bedeutet das einen echten Mehrwert für uns.“ Gesagt, getan: Den nächsten neuen Tankauflieger ließ Riget im Sommer 2022 direkt mit der automatischen Reifendruckkontrolle ausstatten.
Bereits die Montage von AirSave überzeugte. „Das System ist einfach zu installieren, alles ist im Grunde selbsterklärend“, schildert Sune Boelskifte. Der Fahrzeughersteller, der sich auf gewichtsoptimierte Tankauflieger für fordernde Anwendungsbedingungen spezialisiert hat, ist ebenso sehr an Praxiserfahrungen mit AirSave interessiert wie Leif Riget. Auf der Grundlage von mehr als 60 Jahren Erfahrung stehen bei VM Tarm hohe Qualität, Nachhaltigkeit und innovative Trailer im Fokus, die Schwerpunkte der Fahrzeugfertigung liegen auf Futtermittel-, Gülle-, Chemie-, Milch-, Öl- und Benzintankwagen, Vakuumtankwagen sowie Zugmaschinenaufbauten und verschiedenen Spezialtankwagen. Auf Achsen, Luftfederungen und weitere Komponenten von BPW setzt VM Tarm bereits seit über 20 Jahren, berichtet Boelskifte.
Das System ist einfach zu installieren, alles ist im Grunde selbsterklärend.
Mehr Sicherheit, weniger Kosten und Emissionen
Den ersten mit AirSave ausgestatteten Trailer hat Riget direkt in den täglichen Betrieb seiner Fahrzeugflotte integriert. „Für detaillierte Auswertungen ist es noch zu früh, wir analysieren laufend den Betrieb des neuen Tankaufliegers. Die bisherigen Erfahrungen sehen in jedem Fall schon sehr vielversprechend aus“, lautet sein Zwischenfazit. Die Ersparnisse durch die Optimierung des Reifenfülldrucks will er laufend im Blick behalten, um den individuellen Vorteil berechnen zu können.
Dabei geht es nicht nur um den Gewinn an Sicherheit sowie die Zeit- und Kostenersparnis durch verhinderte Stillstände unterwegs. Zusätzlich trägt ein jederzeit optimal regulierter Reifenfülldruck zu mehr Effizienz im täglichen Betrieb bei – in wirtschaftlicher ebenso wie in ökologischer Hinsicht. Das bedeutet einen deutlich reduzierten Kraftstoffverbrauch, weniger CO2-Emissionen und einen geringeren Verschleiß. Nach Berechnungen von BPW ist bei einem Dreiachser mit einer Laufleistung von 120.000 Kilometern jährlich sowie einer durchschnittlichen Druckabweichung von zehn Prozent ein Kostenvorteil von mehr als 700 Euro pro Jahr möglich – durch die Kraftstoffersparnis von rund 250 Litern und die längere Nutzungsdauer der Reifen. Ein zusätzlicher Gewinn spiegelt sich in der Entlastung der Umwelt um 655 Kilogramm CO2 pro Jahr wider.
EU-Vorgaben machen Kontrolle zum Standard
Zusätzliche Aufmerksamkeit erwartet Sune Boelskifte für das Thema, wenn die UN-ECE-R-141-Regelung in Kraft tritt und ein Reifendruckkontrollsystem auch für Trailer zur vorgeschriebenen Serienausstattung wird. Seit Juli 2022 gilt die EU-Vorgabe für alle neuen Fahrzeugtypgenehmigungen, ab Juli 2024 ist eine Reifendruck-Überwachung für alle neu zugelassenen Trailer vorgeschrieben. So lange will Leif Riget keineswegs warten. Der Transportunternehmer kann sich schon heute vorstellen, auch die nächsten Trailer mit AirSave auszurüsten – zumal er bei den allermeisten seiner Trailer ohnehin auf BPW Achsen vertraut.