Spezialachsen: Millimeter machen den Unterschied

- Fotos: BPW
- Datum: 29.01.25
Ob es ein Spezial-Tieflader für den Transport von Windkraftanlagen oder ein vergleichsweise kleiner Tiefladeranhänger für den Garten- und Landschaftsbau ist – Tieflader müssen möglichst flexibel und wendig sein, niedrige Ladehöhen bieten und äußerst robust sein. Für derartige Spezialfahrzeuge bietet BPW Bergische Achsen KG ein breites Lösungsspektrum an Fahrwerksystemen mit Achslasten von 5,5 bis 14 Tonnen und 17,5"- oder 19,5"-Bereifung an:
• Luftgefederte Achsaggregate mit Starr- und Lenkachsen als flexible Allrounder,
• Pendelachsen für maximalen Hub
• und Achsstummel bei minimalem Bauraum.
Erste Orientierung: der BPW AxleGuide
Die Vielfalt an Fahrwerken von BPW ist sehr umfassend. Eine erste Orientierung bietet unser 260 Seiten starkes, interaktives Nachschlagwerk AxleGuide – Fahrwerke für Nutzfahrzeuge. Alternativ können Fahrzeughersteller über die Online-Plattform MyBPW unsere Standarddaten abrufen, um eine Vorauswahl für ihre Projekte zu treffen.
Diese erste Orientierung ermöglicht bei der Konfiguration von Fahrwerken für Tieflader in der Regel noch keine Punktlandung, aber eine erste Annäherung. Neue Tieflader-Fahrzeugtypen werden immer wieder vom Markt gefordert. Wenn ein großer Baumaschinenhersteller zum Beispiel einen neuen Radlader konzipiert, der noch mehr Volumen in die Schaufel nehmen kann, werden größere, tragfähigere Räder verbaut. Dabei darf auch der neue Tieflader, der den noch größeren Radlader ohne Ausnahmegenehmigung transportieren soll, beladen maximal 4,10 Meter hoch sein. Deshalb müssen die Mulden, in denen der Radlader steht, größer dimensioniert werden, was eine erhebliche Herausforderung für die Integration des Fahrwerks darstellt. In einem solchen Fall können wir bei BPW Details am Fahrwerk optimieren, um die speziellen Kundenbedürfnisse zu erfüllen.
Fahrzeughersteller entwickeln neue Fahrzeugtypen oft basierend auf bestehenden Fahrzeugen und setzen zunächst Achsaggregate ein, die sie bereits kennen. Wenn die Konstrukteure dann feststellen, dass es eng wird, zum Beispiel der Bremszylinder an den Rahmen herankommt oder der Lenkeinschlag nicht mehr passt, prüfen wir, ob wir den Bremszylinder oder die Bremse etwas anders positionieren können, um den erforderlichen Bauraum beziehungsweise die Fahrhöhe sicherzustellen. Hier reden wir mitunter nur über fünf Millimeter, die irgendwo hergezaubert werden müssen.

Die Bauräume für die Tiefladerachsen sind meistens sehr eng bemessen: Hier reden wir mitunter nur über fünf Millimeter, die irgendwo hergezaubert werden müssen.
Beratung – je früher, desto besser
Je früher wir in Sonderprojekte einbezogen werden, desto besser – so können wir unser Know-how bereits in der frühen Konstruktionsphase einbringen und den Fahrzeugentwicklern unnötige Umwege ersparen.
Dabei berücksichtigen wir sämtliche relevante technische Spezifikationen, darunter Reifengrößen, Radstände, Lenkwinkel, Achslasten, Federwege, Fahrhöhen und Bauräume. Diese Parameter sind entscheidend, um maßgeschneiderte Fahrwerkslösungen zu entwickeln, die sowohl den praktischen Anforderungen als auch den höchsten technischen Standards entsprechen. Im Bereich der Federungstechnik für Tieflader gibt es grundsätzlich drei gängige Varianten: Die Luftfederung, die für den hohen Fahrkomfort bekannt ist. Die Hydraulikfederung, die aufgrund ihrer robusten Leistung und besseren Dämpfungseigenschaften bei schweren Lasten bevorzugt wird. Und die Pendelachse, die besonders in anspruchsvollen Geländebedingungen ihre Vorteile ausspielt. Diese wird ebenfalls mit Hydraulikfederungen kombiniert.
Die Auswahl und Kombination dieser Technologien hängt maßgeblich von den spezifischen Anforderungen des Projekts ab, wie etwa dem Fahrverhalten, der Tragfähigkeit und den Umgebungsbedingungen.
Lesen Sie in Teil 2, wie die Experten von BPW maßgeschneiderte Lösungen jenseits der Serienprodukte realisieren und wie Fahrzeughersteller gemeinsam mit BPW Tests und Versuche durchführen können.
