Blomenröhr: „Heute ist BPW für uns Systemlieferant“
- Datum: 30.07.25
Den Grundstein legte Anton Blomenröhr im Jahr 1963 mit dem Bau verschiedenster Produkte vom Bauwagen bis zur Wendeltreppe, bis er sich auf Anhänger für den Maschinenbau konzentrierte. Heute leitet seine Tochter Cordula Wenzel die Blomenröhr Fahrzeugbau GmbH an den zwei Standorten Geseke (Westfalen) und Egeln (Sachsen-Anhalt). Als Spezialist für Tiefladeanhänger für den Transport von Maschinen und Schüttgut richtet sich Blomenröhr besonders an die Baubranche, wie Cordula Wenzel schildert: „Unser typischer Kunde ist der klassische mittelständische Bauunternehmer, der seine Baumaschine mit dem Anhänger zur Baustelle fährt, den Kipper mit Schüttgut belädt, es zur Deponie bringt und abends die Baumaschine wieder auf seinem Bauhof abstellt.“

Diese Bauunternehmer, oft Stammkunden, ordern fast immer individuell gefertigte Einzelfahrzeuge. Warum Standards hier nicht greifen, weiß Wenzel aus langjähriger Erfahrung: „Ganz wichtig ist, dass der Anhänger zu der Baumaschine passt, die transportiert werden soll. Deshalb müssen wir uns die Maschine genau ansehen, wie lang sie ist und wo sie platziert werden muss. Und: Kann das Zugfahrzeug den Anhänger überhaupt ziehen? Passen die vertikalen (V-Wert) und die horizontalen Kräfte (Dc-Wert), die auf das Zugmaul des LKW wirken, zueinander?“
Jeder Anhänger wird individuell maßgeschneidert
Weitere Aspekte sind die Zentralachs-Anhängelasten, andere Ladungen wie Schüttgut, die Ladungssicherung, der maximale Auffahrwinkel und die Rampenlänge. Dann fällt die Auswahl auf den Anhängertyp – etwa ob ein zwischen den Rädern gebauter Durchfahrtieflader mit niedrigem Schwerpunkt und einer maximalen Breite von 2,03 Meter oder ein über die Räder gebauter Überfahrtieflader mit einer Breite von 2,55 Meter in Frage kommt. Das Programm von Blomenröhr reicht vom Minitieflader mit 2 Tonnen Gesamtgewicht bis zum Überfahrtieflader bis 28 Tonnen Gesamtgewicht. Aufgrund der häufig vertretenen Führerscheinklasse C1E für LKW bis 7,5 Tonnen, dem alten Führerschein Klasse 3, werden in solchen Fällen gerne Zentralachsanhänger mit 10 bis 12 t Gesamtgewicht nachgefragt.
Wenzel: „Die qualitativen Anforderungen sind sehr hoch. Oft laufen die Anhänger mit hoher Last auf unebenem Terrain, mitunter steht ein Rad in der Luft. Deshalb sind unsere Chassis komplett verschweißt, und wir verwenden nur gewalzte IPE-Träger (Doppel-T-Träger) als Längsträger. Ganz entscheidend für die Robustheit des Fahrzeugs sind auch die Achsen. Zum Einsatz kommt unter anderem die 5,5 Tonnen BPW Achse mit Parabelfederaggregat, die einen Achsabstand von nur 990 mm hat. Und wir verwenden nur Trommelbrems-Achsaggregate, die nach unserer Erfahrung sehr robust sind.“
Ersatzteile auch noch nach 30 Jahren
Aktuell geht der Trend zu schwereren Anhängern. Neufahrzeuge werden meist fällig, wenn die Baumaschine gewechselt wird. Da die Neue oft schwerer ist, wird ein größerer Anhänger benötigt. Zudem läuft die alte Führerscheinklasse 3 allmählich aus.
Die Lebensdauer der Blomenröhr Anhänger ist hoch, trotz der harten Einsatzbedingungen sogar bis zu 30 Jahren, „solange es noch Ersatzteile für die Achsen gibt. Das ist dann der Knackpunkt,“ sagt Cordula Wenzel. „Deshalb hat mein Vater früh angefangen, mit BPW zusammenzuarbeiten, weil das Unternehmen eine zuverlässige Ersatzteilversorgung sicherstellt. Heute ist BPW für uns ein Systemlieferant. Wir setzen neben den BPW Achsen und BPW Stützwinden auch Beleuchtungen von Ermax ein, außerdem Kotflügel von HBN und Verschlüsse von Hestal. Seit letztem Jahr verwenden wir auch das Reifendruck-Kontrollsystem von idem telematics.“
„Die Lebensdauer unserer Blomenröhr Anhänger ist hoch, trotz der harten Einsatzbedingungen sogar bis zu 30 Jahren – solange es noch Ersatzteile für die Achsen gibt. Das ist dann der Knackpunkt.“